Abstract
Viele der in der Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg aufgenommenen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostprovinzen sowie den deutschen Siedlungsgebieten in Osteuropa schlossen sich in der frühen Nachkriegszeit verschiedenen Vertriebenenverbänden an. Zu den Vertriebenenverbänden zählte die Pommersche Landsmannschaft (PLM), die Flüchtlinge und Vertriebene aus der Provinz Pommern versammelte und sich für die Interessen der Pommern einsetzte.
In dieser Masterarbeit wird die PLM von ihrer Gründung 1948 bis zum Mauerbau 1961 untersucht. Die Arbeit geht der Frage nach, was die Heimatpolitik der Landsmannschaft in diesen Jahren kennzeichnete. Die Heimatpolitik umfasste alle Aspekte der Außen- und Kulturpolitik der PLM, die sich auf die alte Heimat und die erwartete Rückkehr in die Heimat bezogen und stellte das wichtigste Arbeitsfeld der Landsmannschaft in diesen Jahren dar. Als Grundlage für die Analyse dienen in erster Linie die offiziellen Mitteilungsorgane der PLM, aber auch andere Publikationen der Landsmannschaft werden herangezogen. Die Analyse ist dreigeteilt. Als erstes befasst sie sich mit den Zielen der Heimatpolitik der PLM. Hierbei werden zuerst die Ziele dargestellt, für die die PLM in der Öffentlichkeit eintrat. Daran anschließend wird untersucht, welche von diesen Zielen die Landsmannschaft aus Überzeugung und welche sie eher aus taktischen Gründen vertrat. Als zweites beschäftigt sich die Arbeit mit den von der PLM eingesetzten bzw. befürworteten Mitteln zur Erreichung ihrer heimatpolitischen Ziele. Dabei wird anhand zeitgenössischer Presseberichterstattung auch die Eignung der eingesetzten Mittel ermittelt. Als drittes wird untersucht, wie die PLM ihre heimatpolitischen Ziele zu legitimieren versuchte. Hierbei wird die Argumentation der Landsmannschaft kategorisiert und erörtert und eine Bilanz der Argumentation gezogen. In der Arbeit werden die PLM und ihre Heimatpolitik aber nicht nur isoliert betrachtet, sondern auch im Wechselspiel mit der Öffentlichkeit und der Politik untersucht.