Abstract
Diese Arbeit befasst sich mit den Ursachen von Dresdens Sonderweg in Bezug auf Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes). Im Winter 2014/2015 weckte dieses schnell wachsende Phänomen großes Interesse im In- und Ausland und viele Ableger wurden gegründet. Wirklich erfolgreich war Pegida jedoch nur in Sachsens Landeshauptstadt. Im Jahre 2016 ist diese Bewegung weit von den alten Teilnehmerzahlen entfernt, die Organisatoren geben aber nicht auf und die Kundgebungen werden fast jeden Montag von etwa 3000 Teilnehmern besucht. Die Fragestellung dieser Arbeit ist in vier Teilfragen untergliedert. In einem ersten Schritt werden die Motive für die Gründung von Pegida untersucht. Zweitens wird auf die Ursachen der schnellen Erfolge in Dresden eingegangen. Drittens wird erörtert, warum Pegida in anderen Städten nicht so richtig Fuß fassen konnte. Schließlich werden auch die Ursachen für Pegida als Dresdner Dauerphänomen diskutiert. Pegida ist mittlerweile ein gut erforschtes Phänomen. Die Annahmen der Forscher werden in dieser Arbeit kritisch überprüft und mit eigenen Beobachtungen ergänzt. Dabei werden empirische Daten und allgemeine Theorien über ähnliche Phänomene einbezogen. Gegen die Hypothese, dass die besonderen Erfolgsbedingungen in Dresden nur spekulativ zu benennen sind, wird in dieser Studie dafür argumentiert, dass die Ereignisse in Dresden mit allgemeinen Erkenntnissen der Populismus- und Protestforschung relativ gut zu verstehen sind.