Abstract
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit insgesamt drei satzverknüpfenden Konstruktionen im Deutschen und im Norwegischen: und zwar, und das, og det. Diesen Konstruktionen ist gemeinsam, dass sie bei der Satzverknüpfung eine spezifizierende bzw. elaborierende Diskursrelation zwischen zwei Sinneinheiten markieren und dabei eine nähere Erläuterung von etwas im Vorkontext gerade Gesagtem einleiten.
Doch sind die Konstruktionen teilweise unterschiedlichen syntaktischen und semantischen Restriktionen unterworfen, weshalb in dieser Arbeit anhand von Belegen aus dem mehrsprachlichen Korpus Oslo Multilingual Corpus diese Restriktionen näher untersucht werden. Im Hinblick auf die Konstruktion und zwar, die laut dem Handbuch der deutschen Konnektoren (Pasch et al. 2003) als Konnektor klassifiziert ist, werden u.a. die sog. Konnektorenkriterien diskutiert. Die Konstruktionen und das bzw. og det werden ihrerseits im Licht einer von Lødrup und Haff (2011) vorgestellten Hypothese behandelt, die besagt, dass sie als sog. Oberflächenanapher analysiert werden sollten. Dabei wird besonders eine Kopieprobe zeigen, dass diese Interpretation nicht problemlos ist.
Außerdem ist anhand des Materials untersucht worden, was mit diesen Konstruktionen bei Übersetzungen zwischen den beiden Sprachen passiert. Eine Arbeitshypothese war, dass Satzverknüpfungen durch og det bzw. und das, Konstruktionen, die in beiden Sprachen existieren, in der Regel in die jeweils andere Sprache analog übertragbar sein sollten, während es für und zwar, das kein völlig äquivalentes Gegenstück in der norwegischen Sprache kennt, bei der Übersetzung ins Norwegische öfter zu größeren Umstrukturierungen führt bzw. dass der Konnektor bei der Übersetzung ins Deutsche aus solchen nicht-analogen Ausgangsstrukturen entsteht.
Doch ergibt sich ein komplizierteres Bild, indem nicht nur für und zwar, sondern für alle drei Konstruktionen zum Teil sehr umfangreiche Umstrukturierungen unter ihren Entsprechungen in der jeweils andere Sprache sich identifizieren lassen. Es zeigt sich, dass manche dieser Umstrukturierungen aus syntaktischen Gründen unvermeidlich sind, während andere aus informationsstrukturellen Gründen erklärt werden können.